Keine Empathie für Ungeimpfte

Keine Empathie für Ungeimpfte: Doktor im Kittel steht mit verschränkten Armen und im Hintergrund sind Menschen im Krankenhaus, offensichtlich krankKeine Empathie für Ungeimpfte (c) tungnguyen0905 / Pixabay

“Kein Mitgefühl für Ungeimpfte” lautete im Herbst 2021 die Überschrift auf der Titelseite einer regionalen Tageszeitung. Das hat mich nachdenklich gemacht. 

Unabhängig von den medizinischen, politischen und juristischen Blickwinkeln auf Corona, die Corona-Maßnahmen und die Corona-Impfung irritiert mich der gesellschaftliche und zwischenmenschliche Aspekt dieser Aussage. Die explizite und vorsätzliche Verweigerung von Mitgefühl einer gewissen Personengruppe gegenüber scheint mir Symptom einer mitleids-losen, mitgefühls-losen und empathie-losen Gesellschaft.

Warum? Das will ich im Folgenden erklären und an 4 Faktoren untersuchen:

  • Sprache
  • Schuld 
  • Neurobiologische Grundlagen von Mitgefühl
  • Täter-Opfer-Struktur

Inklusive Sprache ist politisch korrekt

Ungeimpfte. Beginnen möchte ich mit diesem Begriff.

Ständig wird in der Sprache auf political correctness Wert gelegt: 

Die Studierenden sind Menschen, die studieren. Es sind Menschen wie du und ich, aber eben Menschen, die studieren.

Die Geflüchteten sind Menschen, die geflohen sind. Es sind Menschen wie du und, aber eben Menschen, die geflohen sind.

Menschen mit Behinderung, sind Menschen, die mit einer Behinderung leben. Es sind Menschen wie du und ich, aber eben Menschen, die mit einer Behinderung leben.

Politisch korrekt wird das Menschsein, das Verbindende in den Vordergrund gestellt.

Exklusive Sprache schließt Menschen aus

Den Ungeimpften sprechen wir das Menschliche ab, das Mensch sein, – indem wir von Ungeimpften oder Impfverweigerern sprechen.

Wir sprechen nicht von Menschen mit und ohne Impfung, sondern von 

  • den Geimpften und den UN-geimpften
  • den Genesenen und den NICHT-genesenen.

Es geht nicht mehr um Menschen, sondern um Etikettierungen, Eigenschaften, eine Impfung haben oder keine Impfung haben. Das Menschliche und das Verbindende bleiben außen vor.

Wenn es um Corona geht, werfen wir also die sprachliche und politische Correctness über Bord. 

Welche andere Bezeichnung man für Ungeimpfte verwenden kann, habe ich in dem Blog Über geimpfte und ungeimpfte und was Sprache mit uns macht geschrieben.

Sprache kann stigmatisieren

Was aber macht Sprache, die Menschen mit Etiketten versieht? Diese Sprache stigmatisiert.

Vor allem Menschen mit Behinderung kennen sich in Sachen Inklusion aus. Ich weiß das, denn ich arbeite als Peerberaterin in diesem Bereich. Lesen wir also, was die Website www.inklumat.de dazu zu sagen hat. Der Inklumat unterstützt Fachkräfte bei der Umsetzung inklusiver Angebote, die sich auf Menschen mit Behinderungen in all ihrer Vielfalt beziehen. Für Nicht-Fachleute: Inklusion heißt: alle dürfen mitmachen.

Auf Inklumat lesen wir: 

Stigmatisierung bezeichnet einen Prozess, bei dem verschiedene äußere Merkmale von Personen und Gruppen wie beispielsweise Religion, Rasse, Behinderung mit negativen Bewertungen belegt werden und die Betroffenen, als „die Farbigen“, oder „die Behinderten“ bezeichnet.

Stigmatisierung und Spaltung

Aha. Und genau das passiert, wenn wir von den geimpften und den ungeimpften, von den genesenen und den nicht-genesenen sprechen.

Das Merkmal “ungeimpft” wird mit negativen Bewertungen belegt und die Betroffenen als “die Ungeimpften” bezeichnet. Stigmatisierung eben. Menschen werden nur noch anhand eines bestimmten Merkmals definiert.

Ich finde Impfung ist ein “äußeres” Merkmal, auch wenn ich es nicht sehen kann. Denn es ist ein Merkmal, was nicht die Persönlichkeit eines Menschen ausmacht, wie z.B. Intelligenz, Humor und das man schriftlich dokumentieren kann, z.B. Impfpass.

Außerdem messen sich die un-geimpften an den geimpften und die nicht-genesenen an den genesenen. Genau das, was Inklusion verhindern will. Dass nämlich ein Merkmal zu einer Bewertung und zur Exklusion führt. Auf der einen Seite “normal” und auf der anderen Seite ein “Defizit”, ein “Makel”. Also auf der einen Seite “normal” und auf der anderen Seite “behindert” – dies war der alte Behindertenbegriff, der in der UN-Behindertenrechtskonvention abgeschafft wurde.

Das neue Normal ist also das geimpft. Und das neue andere ist das nicht geimpfte und das nicht genesene.

Soweit zur Sprache. Schauen wir uns im Folgenden das Thema mit der Schuld an.

Kein Mitgefühl wenn man selber schuld ist

Wenn Ungeimpfte aufgrund von gesetzlichen Regelungen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden, dann sind sie “selber schuld”. Denn sie könnten sich ja impfen lassen und wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Sie sind also selbst für den Schaden und die Exklusion verantwortlich.

Und weil sie selber schuld sind, haben sie kein Mitgefühl verdient. Das will uns die Zeitungsüberschrift vermitteln. Doch stimmt das?

“Selber Schuld!”, haben die Erwachsenen zu mir gesagt, wenn ich als Kind hingefallen bin, weil ich zu schnell gerannt bin. Ich bin zu schnell gerannt. Okay, aber weh getan hat es trotzdem.

Deshalb hätte ich mir Trost und Mitgefühl gewünscht. Auch wenn ich selber Schuld bin.

Doch das waren die Erziehungsmethoden der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrtausends. Seitdem ist fast ein halbes Jahrhundert vergangen. Wir haben wir uns in unserem Verständnis von Erziehung, Bildung und Miteinander weiter entwickelt.

Wollen wir wirklich eine Gesellschaft sein, die anderen das Mitgefühl verweigert, wenn sie selber schuld sind?

Und was heißt schon Schuld?

Schuld – was ist das?

Sind die Ungeimpften wirklich selber schuld, dass sie von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen werden? War ich als Kind wirklich selber schuld, wenn ich hingefallen bin?

Leben ist kompliziert und komplex. Es ist nicht so einfach, wie wir es uns vorstellen oder wie man es uns einzureden versucht.

Als Kind bin ich gerannt und hingefallen. Wenn ich gewusst hätte, dass ich hinfallen würde, wäre ich langsamer gerannt und hätte besser aufgepasst. Aber ich hätte mir nicht das Rennen abgewöhnt, denn Kinder wollen rennen und spielen und sich ausprobieren. Die Fähigkeit, auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und sie einschätzen zu können, darf erst noch entwickelt werden. Also sage ich mit meinem Verständnis: Ich hatte keine Schuld, sondern befand mich noch im Lernprozess. Und der Schmerz des Hinfallens war Lerneffekt genug, da brauchte es nicht noch die blöden besserwisserischen Sprüche der Erwachsenen.

Impfen ist eine komplexe Entscheidung

Und wie ist das mit dem Impfen?

Wer geimpft ist, ist geschützt und schützt andere.

Wer ungeimpft ist, gefährdet sich und andere und ist verantwortungslos.

Eine einfache Wahrheit?

Nein. Da sind wissenschaftliche Fragen offen:

  • Schützt die Impfung vor der Erkrankung mit dem Coronavirus und mit welcher Variante? Oder schützt sie nur vor einem schweren Verlauf?
  • Schütze ich durch die Impfung meine Mitmenschen? Oder übertrage ich auch als symptomlos Erkrankter die Viren?
  • Haben die sogenannten Impfungen wirklich keine Nebenwirkungen?

Wir sehen: So einfach liegen die Dinge nicht. Schwarz-Weiß, richtig-falsch. Wo ist das Mittelmaß? die Grauschattierung? Und bei so viel Komplexität: wo ist da die Schuld?

Wissen wir, wohin wir mit diesem Denken kommen?

Ich wage zu behaupten: Menschen, die sich nicht impfen lassen, sind keine Impfverweigerer – und sie sind auch nicht dumm. Sie haben auf Basis ihrer Informationen eine wohl überlegte Entscheidung getroffen. Punkt.

Und sollen sie für diese Entscheidung mit dem Entzug von Mitgefühl bestraft werden? 

Jetzt möchte ich den Aspekt beleuchten, ob wir unser Mitgefühl überhaupt bewusst abstellen können und die neurobiologischen Grundlagen für Mitgefühl.

Mitgefühl auf Knopfdruck

Keine Empathie für Ungeimpfte – bedeutet: Wir verweigern das Mitgefühl für bestimmte Menschen.

Aber können wir unser Mitgefühl einfach abstellen – wie den Regler einer Herdplatte, wenn der Topf überkocht, oder den Lichtschalter im Schlafzimmer, wenn wir uns schlafen legen? Ist es psychologisch und neurobiologisch überhaupt möglich Mitgefühl auszustellen?

Menschen sind von Natur aus zum Mitgefühl fähig. Mitgefühl geschieht automatisch und intuitiv. Empathie ist die natürliche Reaktion eines Menschen. Das ist zweifelsfrei wissenschaftlich erwiesen.

In einem Experiment haben Neurobiologen wissenschaftlich nachgewiesen:

Wenn der Versuchsteilnehmer sieht, wie sich ein anderer Mensch die Hand in der Autotür einklemmt, dann ist in seinem Gehirn die Bereiche für Schmerz aktiv.

Also geschehen Mitgefühl natürlich. Und wir müssen aktiv und bewusst etwas tun, um Empathie abzustellen. Doch ist das überhaupt möglich?

Empathie bewusst abtrainieren

In den 60er Jahren gab es einen Versuch: 

Der Versuchsteilnehmer sollte einem anderen Menschen Stromschläge versetzen. Er konnte ihn nicht sehen, aber ihn schreien hören und hören, wie ihm die Stromschläge weh taten.

Der Versuchteilnehmer weigerte sich, weiter Stromschläge zu verabreichen, weil er Empathie und Mitgefühl hatte, und dem anderen nicht schaden oder verletzen wollte.

Aber dann hat ihn der Versuchsleiter, eine Autoritätsperson in weißem Kittel, dazu aufgefordert, weiter Stromschläge zu geben. Er hat versichert, dass alles in Ordnung sei und die Stromschläge zu wissenschaftlichen Zwecken notwendig sind. 

Darauf hin – und erst daraufhin – hat der Versuchsteilnehmer mit den Stromschlägen weiter gemacht. (In Wirklichkeit gab es keine Stromschläge, die Schreie und Schmerzen waren “Fake”).

Aus wissenschaftlichen Gründen hat der Versuchsteilnehmer also aktiv seine Empathie und sein Mitgefühl unterdrückt und seinem Mitmenschen tierische Schmerzen zugefügt.

Also ja, es geht, die uns angeborene und natürliche Fähigkeit zu Mitgefühl abzutrainieren. Aber wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, die die natürliche Fähigkeit zum Mitgefühl aktiv unterdrückt?

Schauen wir uns nun an, wie durch die Überschrift “Kein Mitgefühl mit Ungeimpften” eine Opfer-Struktur etabliert wird – und die Täter unsichtbar bleiben.

Geimpfte haben kein Mitgefühl

Kein Mitgefühl mit Ungeimpften, lautete die Überschrift der Tageszeitung.

Was aber, wenn ich diese Überschrift anders formuliere, nämlich vom Passiv ins Aktiv?

also nicht: Kein Mitgefühl mit den Ungeimpften

sondern: Geimpfte haben kein Mitgefühl

Die Überschrift verschweigt, wer denn nun kein Mitgefühl hat. Aber aus dem Sinnzusammenhang ergibt sich, dass es nur die Geimpften, Genesenen oder die Gesellschaft sein kann.

Wenn also die Überschrift des Artikels lauten würde: Geimpfte haben kein Mitgefühl!

Inhaltlich ändert sich an diese Aussage nichts: Geimpfte haben kein Mitgefühl mit den Ungeimpften

Aber uiuiui – das liest sich doch schon ganz anders. Das klingt anders. Es ruft andere Bilder und andere Gefühle bei den Lesern hervor.

Empathie und Mitgefühl stehen hoch im Kurs und sind gesellschaftlich erstrebenswert. Und Menschen ohne Empathie und Mitgefühl sind nicht hoch angesehen.

Wenn Geimpfte kein Mitgefühl haben, dann werden die Geimpften als Gruppe sichtbar und angreifbar. Dann handeln die Geimpften aktiv und werden als “Täter” sichtbar.

Vermutlich wollen und sollen die Geimpften und die Täter unsichtbar bleiben. Zumindest in der passiv formulierten Überschrift handeln die Menschen, die kein Mitgefühl haben, sprachlich aus dem Verborgenen heraus.

Wer keine Empathie und kein Mitgefühl hat, wird in der Überschrift nicht erwähnt.

Erwähnt wird nur, wer es nicht verdient, Mitgefühl zu erhalten.

Ungeimpfte werden durch die Passivformulierung zum Objekt.

Die unsichtbaren anderen sind handelndes Subjekt. Vielleicht sind die sogar “Täter” einer vermeintlich unsichtbaren Täter-Opfer-Struktur, wie wir sie in der Psychologie kennen.

Mitgefühl in der Gesellschaft

Genau da möchte ich den Finger in die Wunde legen, in die sprachliche Wunde der Corona-Sprache und in die gesellschaftliche Wunde, wie wir miteinander umgehen?

  • Wollen wir Menschen sein, die anderen das Mitgefühl verweigern?
  • Wollen wir uns den natürlichen menschlichen Impuls des Mitgefühls abtrainieren?
  • Wollen wir Menschen aus der Gesellschaft ausschließen wegen bestimmter Merkmale?
  • Wollen wir Menschen exkludieren, weil sie eine bestimmte Entscheidung bezüglich einer gesundheitlichen Maßnahme getroffen haben?

Ich wünsche mir, 

  • dass wir Mitgefühl füreinander haben – unabhängig der Schuldfrage
  • dass wir unsere natürliche Reaktion zu Empathie nicht unterdrücken – egal aus welchen Gründen
  • dass wir unsere Entscheidungen respektvoll akzeptieren, auch wenn es nicht unsere sind
  • uns mit Toleranz begegnen
  • dass wir keine Menschen ausschließen – egal aus welchen Gründen
  • dass wir aus der Vergangenheit lernen
  • dass Stigmatisierung, Etikettierung und Exklusion für immer der Vergangenheit angehört
  • dass wir miteinander reden und uns gegenseitig zu verstehen versuchen

Wenn wir aufhören, Mitgefühl füreinander zu haben ist das Ende einer menschlichen Gesellschaft.

Andrea Wiedel

Mitgefühl für alle Menschen

Empathie und Mitgefühl brauchen wir alle.

Menschen, die Angst vor Corona haben, an Corona zu erkranken oder zu sterben.

Menschen, die Angst vor der Spritze haben, von der Spritze krank zu werden oder an der Spritze zu sterben.

Ungeimpfte und Geimpfte wollen alle dasselbe: Sie wollen gesund sein und lange leben. Das ist das Verbindende. Das ist das Menschliche. Nur die gewählten Wege dahin sind unterschiedlich.

Deshalb möchte ich, dass wir miteinander reden – ohne Vorwürfe und Vorurteile. Ich wünsche mir, dass wir über unsere Sorgen und unsere Ängste reden, die zutiefst menschlich sind und die uns miteinander verbinden. Dass wir dem anderen zuhören, auch wenn er eine andere Meinung hat.

Zuhören kannst du lernen, hier erfährst du mehr.

Hier der Zeitungsausschnitt, aus Unachtsamkeit (nicht aus Wut oder Verzeiflung leicht zerrissen). Im Orginal lautete die Überschrift: Wenig Mitleid mit Impfverweigerern, was ich für diesen Blogpost abegeändert habe in „Keine Empathie für Ungeimpfte“ – um die Sache noch etwas mehr zuzuspitzen

Keine Empathie für Ungeimpfte – Frankenpost 4./5. September 2021

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Coaching mit Empathie

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Kategorie Aus der Praxis

Ich bin Juristin und Coach. Als Juristin berate ich für einen gemeinnützigen Verein Menschen mit Behinderung - auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Als Coach begleite ich Menschen mit emotionalen Verletzungen dabei, ihre Kindheitstraumata zu bearbeiten und ihr inneres Kind zu heilen. Die Methode ist Coaching mit Tiefer Empathie, die auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg - aber auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für den interessanten Artikel. Ja, Empathie bedeutet, die Gefühle jener Menschen zu erkennen und zu verstehen, mit denen wir es täglich zu tun haben. Nur so können wir angemessen darauf reagieren und handeln. Wer empathielos ist, hat oft wenig Einfühlungsvermögen für andere Menschen. In einer Beziehung kann das den Partner unter Umständen unglücklich machen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe dafür, warum jemand empathielos ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man es trainieren kann, eine andere Person besser zu verstehen. Dabei geht es doch darum, das zu spüren, was der andere fühlt.
    Jeder Mensch ist unterschiedlich, manche sind sehr sensibel und können sofort spüren, was in einem Gespräch in der Luft liegt. Andere sind da eher schwerfälliger und können sich nur sehr schwer, in andere Personen hineinzuversetzen. Wir haben uns schon oft Gedanken darübergemacht, was die Ursachen für diese Unterschiede sind.
    Wer Empathie hat, der hat Mitgefühl für eine andere Person und wird auch als emotional intelligent bezeichnet. Ich versuche immer darauf zu achten, was mir mein Herz sagt bei einer Begegnung mit anderen Menschen. Wir alle begegnen häufig fremde Personen und oft ist es hilfreich zu spüren, was der andere fühlt und denkt. Wer dafür ein Gespür entwickelt räumt gewisse Missverständnisse vor vornherein aus.
    Ich denke, wir alle besitzen die Fähigkeit der Empathie. Allerdings ist sie bei allen unterschiedlich stark vorhanden. Manche sind von Haus aus einfach begabter dafür und andere müssen sich das Wissen über die Empathie erst besser aneignen. Auf alle Fälle hilft Empathie dabei, Verständnis für eine andere Person zu entwickeln. Und das ist im Alltag sehr gut. Damit lassen sich viele Herausforderungen meistern und bewältigen.
    Wir haben gelesen, dass neue Forschungen darauf hinweisen, dass Empathie und Mitgefühl gerade auch mit sich selbst und natürlich mit anderen Menschen Schlüsselfaktoren sind, um geistig gesund zu bleiben und sich selbst emotional wohlzufühlen. Achtsamkeit und Mitgefühl fehlen bei Menschen ohne Empathie
    Wenn sie diese Fähigkeiten vernachlässigt haben, können sie sie kultivieren. Meist sind Menschen davon betroffen, die in erster Linie nur mit sich selbst beschäftigt sind. Ihnen fehlt oft der Blick hin zum Nächsten.

    • Liebe Frau Spranger, ja das haben Sie recht. Empathie ist zum einen Teil Veranlagung und zum anderen Teil kann man die Fähigkeit zu Empathie selbstverständlich trainieren. Und auch die Fähigkeit zu Selbstempathie und Selbstmitgefühl.

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