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Hab ich ein Kindheitstrauma?
Habe ich vielleicht ein Kindheitstrauma, Psychotrauma, Entwicklungstrauma oder Bindungstrauma? Kann man ein Trauma haben, ohne zu wissen? Welche Folgen haben kindliche Traumatisierungen im Leben als Erwachsener?
Manchmal ist die Antwort klar: sexualisierte Gewalt, körperliche Gewalt oder wenn du als Kind eine Gewalttat erlebt hast – dann liegt eindeutig ein Psychotrauma vor.
Doch manchmal ist es überhaupt nicht klar, ob es sich um Traumatisierungen handelt. Wo fängt ein Trauma an? Ist eine Ohrfeige oder der Stubenarrest schon ein kindliches Trauma? Was zählt als emotionale Vernachlässigung oder körperliche Misshandlung?
Ist eine Traumatisierung, wenn deine Eltern wenig Zeit für dich hatten, weil sie viel gearbeitet haben? Oder wenn deine Eltern viel Streit hatten? Ist es bereits eine traumatische Kindheitserfahrung, wenn dein Vater Alkoholiker war?
Und müssen Entwicklungstrauma immer im familiären Umfeld geschehen? Ist es nicht schon ein Kindheitstrauma, wenn dich dein Lehrer vor der ganzen Klasse gedemütigt hat oder wenn du von deinen Mitschülern gehänselt wurdest? Kann ein Kindheitstrauma durch einen Unfall, einen Krankenhausaufenthalt oder vielleicht sogar beim Zahnarzt entstehen?
Das will ich dir in diesem Blogartikel erklären.
Kindheitstrauma Definition
Kindheitstrauma ist keine medizinische Diagnose.
Meine ganz persönliche Definition von Kindheitstrauma lautet:
Ein Kindheitstrauma ist jede Erfahrung, die dich in deiner Kindheit emotional überfordert hat und deshalb unvollständig in deinem Gedächtnis gespeichert ist. Diese Definition von Kindheitstrauma enthält alle drei wesentlichen Elemente:
- eine Erfahrung in der Kindheit
(die bereits im Mutterleib mit deiner Zeugung beginnt und bis ins Jugendalter geht). Warum das so ist, erkläre ich weiter unten. - emotionale Überforderung
(die sehr individuell ist). Beispiele für Kindheitstraumata erfährst du gleich. - unvollständig in deinem Gedächtnis gespeichert
ein Kindheitstrauma macht also etwas in deinem Gehirn, aber keinen “Gehirnschaden”, sondern ist auf eine ganz bestimmte Art und Weise im Gedächtnis gespeichert.
Frühe seelische Verletzungen sind also nicht nur die Erfahrungen, die du als Kind gemacht hast, sondern auch die Art und Weise, wie du sie erlebt hast und wie du sie im Gedächtnis gespeichert und verarbeitet hast.
Hierzu zwei Beispiele:
Beispiel Kindheitstrauma I
Stell dir Folgendes vor: Du bist als Kind allein unterwegs und fällst hin. Du tust dir fürchterlich weh und kannst nicht mehr laufen. Du weinst. Jemand kommt und ist bei dir (emotionale Präsenz), tröstet dich, bringt dich nach Hause, wo du verarztet wirst.
Es entsteht kein Kindheitstrauma.
Beispiel Kindheitstrauma II
Du fällst als Kind hin und tust dir weh. Du weinst.
Bis hierhin ist die Situation noch genauso wie oben. Doch diesmal kommt niemand und du bleibst allein. Du fühlst dich absolut überfordert und hilflos. Unter unerträglichen Schmerzen humpelst du nach Hause. Und auch da ist niemand, der für dich da ist, der dich verarztet, der dich tröstet und emotional für dich da ist.
Es entsteht vermutlich eine Traumatisierung.
Wie unser Gedächtnis funktioniert?
Im ersten Beispiel entsteht kein seelisches Trauma, weil die Geschichte ein gutes Ende gefunden hat und weil jemand für das Kind da gewesen ist. Die emotionale Präsenz und die Unterstützung durch einen anderen Menschen wirken als Schutzfaktoren für Traumatisierungen. Deshalb wird diese traumatische Erfahrung vollständig als Geschichte in deinem Gedächtnis gespeichert, sozusagen als Geschichte mit Happy End. In der Fachsprache heißt das: kohärent gespeichert.
Das bedeutet, dass du als Erwachsener weißt, dass es sich bei dem Sturz um eine Geschichte aus deiner Vergangenheit handelt. Dein Unfall ist für dich eine abgeschlossene Geschichte, die du als Abenteuer deinen Freunden, deinen Kindern und Enkeln oder auf Partys erzählen kannst. Diese Geschichte hat mit deinem Verhalten und deinen Gefühlen als Erwachsener nichts mehr zu tun.
Gedächtnis bei traumatischen Erlebnissen
Im zweiten Beispiel kann ein Psychotrauma entstehen, weil dich die Erfahrung emotional überfordert und zu keinem guten Ende geführt hat. Deshalb wird die Geschichte in deinem Gedächtnis als unvollendete Geschichte gespeichert. In der Fachsprache sagt man inkohärent gespeichert.
Einerseits weißt du zwar, dass die Geschichte in der Vergangenheit liegt. Aber andererseits schwirren noch Erinnerungsschnipsel in deinem Gedächtnis herum, denen du dir vielleicht gar nicht bewusst bist: vor allem Körperempfindungen, Gefühle und Gedanken. Deshalb hat die traumatische Kindheitserfahrung Auswirkungen auf dein Leben als Erwachsener.
Wie bewältige ich als Erwachsener eine Traumatisierung?
Wie wirken sich Kindheitstraumata im Erwachsenenleben aus?
Irgendwie versuchst du, mit den traumatischen Erlebnissen deiner Kindheit klarzukommen. Deshalb entwickelst du Überlebensstrategien, die zu Traumafolge-Symptomen führen können, obwohl diese Spätfolgen von der Medizin nicht immer als Traumafolgen anerkannt werden.
Du entwickelst Bewältigungsmechanismen, die früher in der Kindheit hilfreich waren, aber in der Gegenwart als Erwachsene kontraproduktiv sind.
Manchmal fühlt es sich an, als ob du dein Leben mit einer angezogenen Handbremse leben würdest. Coaching mit tiefer Empathie cmte© ist eine Möglichkeit, die Handbremse zu lösen und ein glückliches selbstbestimmtes Leben zu leben.
Psychische Traumafolgen als Erwachsener
Welche psychischen Folgen haben Kindheitstraumata im Erwachsenenalter?
An diesem Beispiel will ich dir die möglichen Auswirkungen und Symptome von psychischen Traumafolgen erklären. Sie sind für das Beispiel oben ziemlich übertrieben und weit hergeholt. Aber ich möchte dir die Funktionsweise unserer Psyche nach Traumatisierungen erklären.
Kindheitstrauma: Als Kind bist du hingefallen, hast dir weh getan und niemand war da, der dir geholfen hat.
Wenn du erwachsen bist, könnten das Traumafolgen sein:
- du hast übertriebene Angst hinzufallen (Angststörung)
- du bekommst einen Wutausbruch, wenn du dich irgendwo stößt und dir weh tust (Trigger)
- du bist oft ohne Grund traurig und weinst viel (Depression)
- du hast wenig Lebenswillen und Lebenskraft (Depression)
- du hast die Idee, alles falsch zu machen (mangelndes Selbstwertgefühl)
- du spürst deine körperlichen Grenzen nicht mehr und verausgabst dich als Erwachsener so, wie du dich damals als Kind verausgaben musstest (Burnout)
- du ignorierst Schmerzen jeder Art und wirst hart zu dir selbst (Verdrängung von Gefühlen)
- du denkst und sprichst verächtlich über Menschen, die hilflos sind und Hilfe, Unterstützung, Zuwendung von anderen erhalten (unbewusster Neid, Abwehr von eigenen Gefühlen und Bedürfnissen)
- du vertraust niemanden mehr, weil du damals als Kind allein gelassen und in deinem Vertrauen in die Erwachsenen enttäuscht wurdest
Trauma Überlebensstrategie für Erwachsene
Wie wirken sich Kindheitstraumata im Erwachsenenalter aus? Wie gehen Erwachsene mit kindlichen Traumatisierungen um?
Weil du als Kind mit der Situation emotional überfordert warst und allein gelassen wurdest, hast du Überlebensstrategien entwickelt. Die Traumafolgen unten sind für das Beispiel oben völlig übertrieben. Aber auch hier sollen sie dir die Logik von kindlichen Traumatisierungen als Spätfolgen im Erwachsenenalter veranschaulichen.
- du gehst nicht mehr aus dem Haus, um zu vermeiden, dass dir sowas nochmal passiert (Rückzug, Vermeidungsstrategie)
- du gehst nur noch mit einem Verbandskasten, Handy etc. außer Haus (Zwangshandlungen)
- du entwickelst ein Helfersyndrom, um vom eigenen Trauma und den eigenen Gefühlen abzulenken
- du ergreifst einen sozialen Beruf, um zu verhindern, dass es anderen Menschen ähnlich geht wie dir damals als Kind
- du ergreifst einen medizinischen Beruf, um dir jederzeit selber helfen zu können und niemals wieder so hilflos zu sein (Vermeidung der Hilflosigkeit, Leistung)
- du wirst Stuntmen, um dir selbst zu beweisen, dass dir Schmerzen nichts mehr ausmachen (Flucht nach vorn)
Nicht hinter jeder Berufswahl steckt ein Psychotrauma. Und nicht alle Sozialpädagogen hatten traumatische Kindheitserlebnisse. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Erwachsene in einem Helferberuf oder Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, emotionale Verletzungen in der Kindheit erlebt haben.
Menschen in sozialen Berufen wollen oft mit der Berufswahl die eigenen traumatischen Kindheitserfahrungen aufarbeiten.
Andrea Wiedel
Wie kannst du ein Kindheitstrauma aufarbeiten?
Du kannst ein Kindheitstrauma liebevoll heilen mit der Methode: Emotionale Wunden heilen mit Tiefer Empathie. Warum ist diese Methode hilfreich?
Im Coaching mit tiefer Empathie cmte© führst du die Geschichten der Kindheit zu einem guten Ende. Das heißt: In deiner Vorstellung schreibst du ein Happy End für deine unglücklichen Kindheitserlebnisse in Verbindung mit deinen Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen. Dadurch wird das traumatische Erlebnis in deinem Gehirn anders gespeichert (nämlich mit Happy End) und du bist frei von den emotionalen Verletzungen der Vergangenheit.
Die seelischen Traumatisierungen werden mit Happy End in deinem Gedächtnis gespeichert. In der Gegenwart werden Trigger und Wiederholungszwänge überflüssig. Du löst die Handbremse der Vergangenheit und bist frei, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten.
Eine kalte Kindheit kann man nicht ungeschehen machen. Aber du kannst dein Kindheitstrauma loswerden, indem du dein Gedächtnis änderst. Du kannst die alten traumatischen Erfahrungen überschreiben und dein Gehirn im Hier und Jetzt auf Lebensfreude, Lebendigkeit und Glück fokussieren. Eine Möglichkeit dazu ist das Coaching mit Tiefer Empathie CMTE©. So bringst du mehr Freude, Glück und Liebe in dein Leben.
Raus aus der Scheiße und rein ins Leben? Heile die emotionalen Wunden deiner Kindheit im Coaching mit Tiefer Empathie CMTE©. Coaching mit Empathie geht auch am Telefon!

Hallo, Andrea Wiedel. Hatte mir in deinem Termin-Kalender den 09.02.24, 14:00 reserviert, aber leider kann ich nicht mit PAY PAL zahlen. Würde gerne per Überweisung zahlen. Wäre das möglich? Bin mental etwas eingeschränkt. DANKE!
Bin sehr an das Coaching mit tiefer Empathie interessiert, da es mir psychisch inzwischen ausgesprochen schlecht geht. Ich danke dir von Herzen! D. Kluge aus Lüchow
Hallo,
suche Dir hier einen Termin aus
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und schreibe mir eine Email: wiedel47 (a) gmail.com. mit Deiner gewünschten Zeit.
Dann kannst Du auch per Überweisung zahlen. Danke.
Andrea