Kommunikationssperren blockieren das Miteinander und verhindern eine Beziehung auf Augenhöhe – in Beziehungen aber auch im beruflichen und privaten Alltag. Wenn Menschen uns sachlich belehren, dann tun sie das, weil sie uns helfen wollen oder weil sie sich mit ihrem Wissen profilieren wollen. Doch egal welche Absicht dahinter steckt: Sachliche Belehrungen schaden dem Miteinander und der Verbundenheit. Warum das so ist, erfährst du in diesem Blogpost.
Inhalt
Kommunikationssperren nach Thomas Gordon
Die Kommunikationsblockaden beruhen auf dem Modell von Thomas Gordon. Im Gordon-Modell unterscheidet man 12 typische Kommunikationssperren.
Eine Kommunikationsblockade ist ein typisches Sprachmuster, hinter dem der Wunsch steht oder die Absicht ausdrückt, den Kommunikationspartner nicht so zu akzeptieren, wie er ist. In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie du sie vermeidest und statt dessen einfühlsam, empathisch und auf Augenhöhe reagierst.

Kommunikationssperre Sachlich Belehren
Sachliche Belehrungen sind typisch für Small Talk und hören sich wie folgt an:
Kommunikations-Beispiele für sachliche Belehrungen:
- “Juristisch kann man da bestimmt noch was machen!“
- „Ich kenne da einen guten Heilpraktiker.“
- „So ist das nicht richtig.“
- „So kann man das nicht stehen lassen.“
- “Das musst du differenziert sehen!”
Kommunikationsbarriere Beispiel
Hier ist ein typisches Beispiel: Oma Caroline beim Bridge
Die lebenslustige Oma Caroline setzt sich beim Bridge versehentlich auf die Brille ihres Lebensgefährten. Der rüstige Rentner Herrmann war früher Versicherungsmakler und sagt: “Das musst du deiner Versicherung melden! Das musst du nicht selbst zahlen. Für den Schaden kommt deine Privathaftpflichtversicherung auf!”
Warum sachliche Belehrungen der Kommunikation schaden?
Sachliche Belehrungen schaden der Kommunikation, wenn wir gar nicht belehrt werden wollen, sondern uns emotionale Resonanz wünschen oder es selber wissen. Denn ungefragte Informationen bauen eine unsichtbare Kommunikationshierarchie auf.
Ungefragte Belehrungen bauen eine unsichtbare Kommunikationshierarchie auf.
Andrea Wiedel
Kommunikationssperren blockieren das Miteinander
Wie könnte sich Oma Caroline fühlen?
Sie könnte sich dumm fühlen, weil Herrmann ihr so etwas selbstverständliches erklärt.
Oder sie könnte sich gelangweilt fühlen, weil sie das alles selber weiß.
Manchmal ist es schwer, sich gegen sachliche Belehrungen zu wehren – vor allem wenn der andere auf einem Gebiet eine spezielle Fachkenntnis besitzt.
Wenn also zum Beispiel eine Juristin – ungefragt – über die Rechtslage informiert. Das klingt dann besserwisserisch. Auch wenn viele Menschen froh sind über ihre Rechte Bescheid zu wissen und dass in der Tat hilfreich und nützlich sein kann.
Empathie statt Sachlich Belehren
Was könnte Herrmann tun, um diese unsichtbare Hierarchie und den Unmut von Caroline zu vermeiden?
Hier gilt dasselbe wie bei der Kommunikationssperre Ratschläge: immer erst Fragen, ob die andere es überhaupt wissen will.
Herrmann könnte auf Augenhöhe kommunizieren.
- Den Schaden übernimmt normalerweise die Haftpflicht. Wenn du mehr wissen willst, dann frag mich einfach!
- “Ich weiß was, was dir hilft den Schaden zu vermeiden. Willst du es wissen?”
So kommuniziert Herrmann seine positive Absicht, vermeidet die Kommunikationshierarchie und wahrt die Augenhöhe.
Sachlich Belehren: Wie kann ich mich wehren?
Was könnte Oma Caroline tun, um die Sachlichen Belehrungen zu stoppen?
- Danke, dass du mir das erklären willst, aber ich will das jetzt nicht hören. Komm wir spielen weiter Bridge.