Warum Vergleiche unsere Kommunikation blockieren?

zwei Babyzwillinge im Hasenkostüm. Sie schauen sich sehr ähnlich.Kommunikationssperre nach Gordon: Vergleiche machen uns unglücklich (c)1035352/Pixabay

Kommunikationsbarrieren sind in unser Dialogkultur üblich. Oft benutzen wir sie ohne böse Absicht. Trotzdem blockieren sie das Miteinander. 

Vergleiche verwenden wir, wenn wir dem anderen unser Verständnis signalisieren oder sein Erleben bagatellisieren wollen. Doch beides schadet der Beziehung.

Kommunikationssperren nach Thomas Gordon

Die Kommunikationssperren beruhen auf dem Modell von Thomas Gordon. Im Gordon-Modell unterscheidet man 12 typische Kommunikationssperren.

Eine Kommunikationsblockade ist ein typisches Sprachmuster, dass das Miteinander blockiert, weil es unbewusst ausdrückt, dass mit dem Gesprächspartner etwas nicht in Ordnung ist.

Kommunikationsbarrieren sind in unser Dialogkultur üblich. Oft benutzen wir sie ohne böse Absicht. Trotzdem blockieren sie das Miteinander. 

Vergleiche verwenden wir, wenn wir dem anderen unser Verständnis signalisieren oder sein Erleben bagatellisieren wollen. Doch beides schadet der Beziehung. 

Ich zeige dir, wie du Kommunikationssperren vermeiden und statt dessen Empathie zeigen kannst. 

Kommunikationsbarriere Beispiel

Vergleiche können wir aus zwei Gründen machen. 

Erstens um unseren Gesprächspartnern zu signalisieren: Ich verstehe dich, mir geht es ähnlich. Ähnlich wie bei der Kommunikationssperre eigene Geschichten erzählen. 

Zweitens um den anderen zu signalisieren, dass er sich nicht so anstellen soll, weil es andere noch schlimmer haben – oder dass er sich mehr anstrengen soll, weil es andere doch auch geschafft haben.

Kommunikationssperre Vergleiche

Kommunikationsbeispiel für Vergleiche

  • Mir ist auch schon so ergangen.
  • Dem Peter ist es noch viel schlimmer ergangen.
  • Wir hatten es früher auch nicht besser.
  • Früher war alles ganz anders.

Kommunikationbeispiel für Vergleiche

Beispiel: Sabines Tochter ist viel allein

Hier ist ein Beispiel von zwei Freundinnen, die sich über ihre Kinder unterhalten.

Sabine erzählt ihrer Freundin Carola, dass sie sich Sorgen macht, weil ihre Tochter so viel allein ist und sie sich wünscht, dass sie mehr Freundschaften pflegen würde.

“Meine Töchter waren auch viel allein. Das hat ihnen nicht geschadet. Sie haben sich viel allein beschäftigt und Bücher gelesen“, entgegnet ihre Freundin Carola.

Vergleiche machen unglücklich

Was macht Carola in diesem Kommunnikationsbeispiel? Carola vergleicht Sabines Tochter mit ihren Töchtern.

  • Carola verwendet scheinbar objektive Maßstäbe, ob allein sein Kindern schadet oder nicht schadet
  • Sie geht nicht auf die Sorgen und Gefühle ihrer Freundin Sabine ein

Viele Menschen denken wie Carola in unserem Beispiel. Wir wollen die Gefühle und Sorgen von anderen beschwichtigen, in der Hoffnung, dass wenn wir sie beschwichtigen, sie nicht mehr da sind. Aber dann führen unsere Gefühl ein Leben im Untergrund. Wir schneiden uns von unseren Emotionen und unserer Lebendigkeit ab.

Die Kommunikationsblockade Bewertungen ist die Grundlage für Vergleiche. Wenn wir weniger an Bewertungen und scheinbar objektiven Maßstäben glauben würden, dann würden wir unsere Gefühle und Bedürfnisse viel wichtiger nehmen – und wären glücklicher.

Bewertungen führen zu Vergleichen und Vergleiche machen uns unglücklich. Denn alle Menschen möchten in ihrer Individualität und Einzigartigkeit gesehen, gehört und verstanden werden.

Andrea Wiedel

Vergleiche leugnen unsere Individualität

In unserem Beispiel erzählt Sabine ihrer Freundin Carola von ihren Sorgen. Sie wünscht sich, dass sie mit ihren Sorgen gehört und verstanden wird. Das ist eine große Sehnsucht, wenn wir miteinander reden: Wir möchten gehört und verstanden werden.

Wenn wir anderen unser Herz ausschütten – sei es dem Therapeuten oder der besten Freundin, dann wünschen wir uns nichts sehnlicher als gesehen, gehört und verstanden zu werden.

Andrea Wiedel

Mit Empathie auf Basis der Gewaltfreien Kommunikation kann Carola ihrer Freundin zeigen, dass er sich darum bemüht, sie zu verstehen. Empathische Vermutungen nach Marshall Rosenberg schaffen Intimität. Deshalb sind sie nur dann sinnvoll, wenn die beiden Gesprächspartner eine gute Beziehung haben – und Sabine sich auch verletzlich zeigen kann.

Empathie statt Vergleiche

Welche empathischen Vermutungen könnte Carola machen? 

Lösungsvorschlag: Empathie statt Vergleiche

  • “Machst du dir Sorgen? Wünscht du dir, dass sich alle Kinder entsprechend ihrer Anlagen entwickeln, ihr Potential entfalten und gesund bleiben?”
  • “Wünscht du dir, dass alle Kinder glücklich sind und in Gemeinschaft aufwachsen?”
  • “Möchtest du, dass alle Kinder zu sozialen Wesen heranwachsen und glaubst du, dass die Pflege von Freundschaften dafür wichtig ist?
Kommunikationsssperre Gordon: Vergleiche
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