Kreativität entfesseln – Wie geht das?

Kreativität entfesseln - wie geht das? Nahaufnahme Pinsel gleitet über Papier mit FarbenKreativität entfesseln - wie geht das? - (c)weinstock/Pixabay

„Entfessle deine Kreativität!“, ermuntert uns die Künstlerin Pam Grout in ihrem Ratgeber. Auch ich wünsche mir ein kreatives Leben und will meine Kreativität entfesseln. Gelingt es mir mit diesem Buch? Was habe ich erfahren? Was kann ich Euch mitteilen?

Wer ist Pam Grout?

Die Autorin Pam Grout ist alleinerziehende Mutter und vielseitig kreativ. (Mehr zum Thema Alleinerziehend und Depression und Alleinerziehend und krankes Kind  findest du hier).

Pam Grout hat unter anderem einen Country-und-Western-Song komponiert und eine TV-Serie erfunden. Um Geld zu verdienen, schreibt sie Bücher. Ihr Buch “E2 – Wie Ihre Gedanken die Welt verändern” wurde ein New York Times Bestseller.

Kreativität entfesseln: Warum interessiert mich das?

Warum habe ich das Buch “Entfessle deine Kreativität: 52 Projekte für ein kreatives Leben” gelesen? Wofür brauche ich Kreativität? Meine Tochter ist siebzehn Jahre und will schon lange mit mir nicht mehr basteln. Als Kommunikationstrainerin und Coach habe ich Methoden, brauche Empathie und Intuition – aber Kreativität? Brauche ich als Buchautorin von Fachbüchern Kreativität? Oder vielmehr Sachkenntnis, ein Gefühl für Sprache und die Fähigkeit, Dinge in Worte zu fassen?

Kreativität entfesseln: Was mich an dem Buch angesprochen hat:  dass es möglich sein soll, die eigene Kreativität zu entfesseln und das farbenfrohe, dynamische Cover.

Denn wer wünscht es sich nicht, ein farbenfrohes, energetisches, kreatives Leben zu führen?

Kreativität entfesseln: Inhaltsverzeichnis

Der Ratgeber “Entfessle deine Kreativität” hat fünf Themenbereiche:

  • Den inneren Kritiker bekämpfen
  • Das Göttliche anzapfen
  • Kill Bill: Töte deine Kritiker
  • Kreatives Kapital erwirtschaften
  • Freude für die Welt

In diesen fünf Themenbereiche gibt es insgesamt 52 Kapiteln. In jedem Kapitel stellt die Autorin Pam Grout den Leserinnen ein kreatives Projekt vor – und etliche weitere kleinere kreative Projekte. Zu jedem kreativen Projekt gibt es ein einleitendes, theoretisches Kapitel. Die Autorin schreibt rund um Kreativität, aus ihrem eigenen Leben oder dem Leben von anderen Künstlern.

Wie können wir unsere Kreativität entfesseln?

Kreativität braucht Raum und Zeit. Viele Menschen glauben, für Kreativität keine Zeit zu haben und gleichzeitig verdaddeln sie täglich Stunden vor dem Computer. Wir können 50% unserer Zeit abzwacken und schon haben wir eine oder eine halbe Stunde täglich, um kreativ zu sein.

Kreativ zu sein ist etwas anderes, als ein berühmtes Kunstwerk zu schaffen, das viel Geld kostet oder von vielen Menschen bewundert zu werden. Auch alltägliche Tätigkeiten können kreativ sein: das Erzählen von Geschichten, das Backen eines Kuchens, das Malen eines Bildes. Wir sollten die eigenen Anforderungen viel niedriger hängen. Dann fällt es uns leichter, kreativ zu werden.

Kreativität braucht beständige Übung. Je mehr kreative Projekte wir schaffen, desto kreativer werden wir. Wenn man sich nur auf ein einziges Projekt konzentrieren, versuchen wir unser Bestes zu geben. Und dann wird es wahrscheinlich nichts. Aber wenn wir ein kreatives Projekt nach dem anderen schaffen, dann ist auch das eine oder andere Besondere dabei. Unser kreatives Potential wächst dadurch, indem wir kreativ sind. 

Perfektionismus ist der Feind der Kreativität. Pam Grout hat insgesamt 18 Bücher geschrieben, aber nur einige wurden veröffentlicht. Und nur eines ist ein Bestseller geworden, nämlich “E2 – Wie Ihre Gedanken die Welt verändern”.  Ähnliche hat es Tiki Küstenmacher erzählt: Auch er hat fast 100 Bücher geschrieben und illustriert. Dann hat er mit “Simplify your life“ den Zeitgeist getroffen hat und einen Bestseller geschrieben.

Um Kunst zu machen, gilt es, den inneren Kritiker zu überwinden. Denn viele Künstler haben an sich gezweifelt und trotzdem geschrieben, gemalt oder Musik gemacht.  Wir sind alle Künstler oder tragen das Kunstgen in uns, das sich nach Entfaltung sehnt. Doch wir haben gelernt es zu unterdrücken und zu ignorieren, weil es von unserer Umwelt nicht gewollt war.

Gemischte Gefühle für dieses Buch

“Entfessle deine Kreativität” von Pam Grout habe ich mit gemischten Gefühlen gelesen. 

Einerseits habe ich mich immer wieder über den amerikanischen Positivismus geärgert. Es gibt endlose Beispiele von Künstlern, die es gegen äußere und innere Widerstände zum Mega-Erfolg gebracht haben. Tägliche Affirmationen oder den den Erfolg zu Visualisieren würden dem Erfolg auf die Sprünge helfen.

Warum Affirmationen nicht wirken = > BLOG folgt

Andererseits machen mich einige Aussagen der Autorin auch nachdenklich. Als Kinder waren wir kreativ und auch als Erwachsene könnten wir kreativ sein. Aber die Kreativität wurde uns abgewöhnt, um uns zu braven Mitarbeitern in Firmen und zu guten Konsumenten dieser Gesellschaft zu erziehen. 

Kreativität entfesseln tut einfach nur gut

Dabei tut es Menschen einfach nur gut, kreativ zu sein. Kreativität hat nichts mit berühmt sein oder finanziell erfolgreich zu tun. Die Kreativität entfesseln wir schon, wenn die Menschen sich früher am Lagerfeuer oder am Abendbrottisch Geschichten erzählt haben.

Auch die 52 Projekte haben in mir gemischte Gefühle ausgelöst. 

Einerseits finde ich es gut, wenn man seinen Kreativitäts-Muskel trainiert und auch mal ungewöhnliche Dinge macht, wie z.B. ein Graffiti an die Wand sprühen. 

Andererseits sind einige Projekte auch wieder so weit hergeholt, dass ich sie nicht umsetzen kann oder will, z.B. machen einen youtube-Trailer mit ihren Freunden drehen.

Kreativität entfesseln: Welche Bücher gibt es noch?

Welche anderen Bücher gibt es zum Thema Kreativität? Das habe ich recherchiert. Und da bin ich wirklich erschrocken, denn ich habe kaum Bücher zum Thema Kreativität für Erwachsene auf dem deutschen Buchmarkt gefunden. Es gibt Bücher über Kreativität für Kindern im Kindergarten. Und es gibt neuerdings etliche Bücher, um das kreative Potential von Mitarbeitern zu entfalten – natürlich mit dem Ziel, es in den Dienst der Firma zu stellen und für den Erfolg des Unternehmens. 

Aber Bücher zum Thema Kreativität um der Kreativität willen gibt es kaum. Oder darüber, wie man ein kreatives Leben führen kann. Und das hat mich wiederum schon erschreckt. Und mich davon überzeugt, dass die Kreativität tatsächlich bei vielen Menschen eingefroren ist. Nicht, weil es so ist oder so sein muss. Sondern weil Menschen vom Alltag viel zu erschöpft sind oder zu gut erzogen und angepasst

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Ich bin Juristin und Coach. Als Juristin berate ich für einen gemeinnützigen Verein Menschen mit Behinderung - auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Als Coach begleite ich Menschen mit emotionalen Verletzungen dabei, ihre Kindheitstraumata zu bearbeiten und ihr inneres Kind zu heilen. Die Methode ist Coaching mit Tiefer Empathie, die auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg - aber auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

2 Kommentare

  1. Brigitte Ganser

    Liebe Andrea Wiedel,

    auf „wundersame“ Weise ist Ihr Buch zu mir gekommen: Ich bin vor 2 Wochen in La Gomera einen Berg hinabgestiegen, und denke mir noch, dass ich mir ein Buch zulegen möchte, weil ich mein mitgebrachtes fertig gelesen habe. Und während ich mir das denke und die letzten Stufen nach La Calera im Valle Gran Rey hinabsteige, finde ich auf einer Hausmauer ein Buch – Ihr Buch – liegen. Denke mir, das hat wohl jemand vergessen, liegengelassen, finde den Titel schon sehr ansprechend, schweife meinen Blick die Straße auf und ab, überlege, ob ich es einfach „klauen“ soll – nein, sowas geht gar nicht…. und dann sehe ich, dass neben dem Blumentopf auf der anderen Seite der Mauer weitere Bücher liegen, zu freien Entnahme!
    Ich bedanke mich bei dem unbekannten Spender, packe Ihr Buch in den Rucksack und beginne gleich darauf es zu lesen.
    Ein paar Tage später bin ich durch und völlig hin und weg, von diesem Geschenk. Vielen Dank für’s Schreiben, für die Klarheit, für die verständnisvolle Sprache und für die vielen praktischen Beispiele, wie „es anders“ geht zu hören und gehört zu werden.
    In einigen Situation konnte ich schon mit Ihrer Anleitung „üben“, in anderen Situationen bin ich wieder in die „alte Falle“ getappt, aber, es ist mir schon mal aufgefallen.
    Voller Freude lese ich es nun ein zweites Mal, ich bin schon neugierig, was ich jetzt noch wahrnehme, und was sich mir aus diesem wundervollen Buch beim zweiten Lesen noch erschließt.
    Dieses Weihnachten weiß ich schon, was ich lieben Menschen in meinem Umfeld zum Geschenk mache!
    Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute, habe Ihren Newsletter aboniert und mache mich auch ran an „Blog-Lesen“,
    mit freundlichen Grüßen aus den Salzburger Bergen,

    Brigitte Ganser

    • Liebe Frau Ganser,
      haben Sie herzlichen Dank für Ihr wunderbares Feedback zu meinem Buch. Vor allem freut es mich zu lesen, dass Sie die Tipps auch praktisch umsetzen können – und es ein wunderbares Weihnachtsgeschenk ist.

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