„Selbstresonanz: Im Einklang mit sich und seinem Leben“ ist das 2019 im Junfermann-Verlag erschienene Buch von Sarah Peyton. Warum ich dieses Buch sogleich verschlungen habe und warum es wichtig ist für mich? Was könnt Ihr daraus lernen?
Im Jahr 2015 hatte ich das große Glück Sarah Peyton (und Susan Skye) in einem Seminar zum Thema Traumaheilung persönlich kennen gelernt zu haben. Seitdem bin ich ein großer Fan von Sarah und verfolge ihre monatlichen Webinare auf ihrer Website. Ich bewundere ihre Fähigkeit, Empathie auszudrücken und zwar sowohl in der Wortwahl und als auch in der Wärme, die sie mit ihren Worten transportiert. Außerdem beeindruckt mich ihre Fähigkeit, Empathie und Trauma in Verbindung zu unserem Gehirn zu erklären. Ihr gelingt es, auch komplexe Zusammenhänge der Neurobiologie einfach erklären. Deshalb habe ich mich total gefreut, als ich gelesen habe, dass ihr Buch “your resonant self” ins deutsche übersetzt wurde. Der Junfermann-Verlag hat 2019 das Buch auf Deutsch herausgebracht unter dem Titel: “Selbstresonanz: Im Einklang mit sich und seinem Leben”
Inhalt
Selbstresonanz: Sarah Peyton
“Selbstresonanz: Die Autorin Sarah Peyton ist zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und beschäftigt sich seit Jahren mit Neurowissenschaften. Auf dieser Grundlage entwickelt sie Antworten auf die Frage, wie unsere Art über die Welt zu denken sich auf die Welt auswirkt. Sie gibt online-Kurse über Empathie und Neurobiologie.
Hier geht es zu aufgezeichneten Webinaren in Englisch von Sarah Peyton.
Selbstresonanz: Inhaltsverzeichnis
Einleitung
- Was ist Resonanzfähigkeit?
- Neuroplastizität
- So, wie wir sind, ergeben wir einen Sinn
Wie wir mit uns selbst sprechen: Das Ruhezustandsnetzwerk
- Klein anfangen, um Selbstwärme zu entdecken
- Die grundlegende Geografie des Schädelhirns
- Das Ruhezustandsnetzwerk
Das emotionale Gleichgewicht bewahren: Gesunde Selbstregulation
- Das Gehirn in der Hand – ein Rundgang durch das Gehirn
- Selbstregulation
Selbstfreundlichkeit entwickeln: Der resonierende Selbstbeobachter
- Der Ursprung von Wärme – Fürsorge
- Die Gefühlsnuancen
- Wie kultiviere ich einen resonierenden Selbstbeobachter
Den inneren Kritiker zähmen: Hören, was er beitragen möchte
- Die linke und die rechte Hemisphäre
- Auf tiefe Sehnsüchte horchen
Die Angst beruhigen: Bewegung in Richtung Vertrauen
- Angst und die emotionalen Schaltkreise
- Einstimmung und Resonanz in Worte fassen
- Neurotransmitter und der “Angstcocktail” in unserem Gehirn
- Resonanz für das Selbst üben (Selbstempathie)
- Das Hamsterrad des Gehirns, der anteriore cinguläre Cortex
- Die grundlegenden Ursachen der Angst identifizieren und angehen
Zeitreise mit Resonanz: Alte Schmerzen heilen
- Zwei Wege sich zu erinnern: implizite und explizite Erinnerung
- Unser früheres Selbst begleiten, um ein Trauma zu heilen
- Treffen Sie Ihren ventromedialen präfrontalen Cortex
- Bei der Zeitreise mit nur einem Moment arbeiten
Die kreativen und beschützenden Geschenke der Wut einfordern
- Was bei Wut in Körper und Gehirn vor sich geht
- Die Formen der Wut verstehen
- Resonanz für beide Beteiligten
- Entstandenen Schaden reparieren
Uralte Furcht besiegen
- Flucht – was bei Furcht in Körper und Gehirn vor sich geht
- Dem furchtsamen Selbst warme Neugier und Resonanz entgegenbringen
- Das enterische Nervensystem – das “Bauchhirn”
Aus der Dissoziation zu uns selbst zurückkehren
- Das Netzwerk der verkörperten Selbstwahrnehmung und die Insula
- Die unverbundenen neuronalen Traumanetzwerke
- Äußerste Behutsamkeit mit dem durch Trauma abgespaltenen Selbst
Bindung: Wie das Gehirn auf Begleitung reagiert
- Bindung verändert die Herzfrequenz
- Die Heilung alter Bindungswunden unterstützen
Selbsthass und desorganisierte Bindung
- Spiegelneurone
- Das Willkommensfenster für Emotionen erweitern
- Die Auswirkungen von Missbrauch auf das Gehirn
- Scham in Selbstfreundlichkeit verwandeln
Sanft eine Depression heilen#
- Sanftheit und Anerkennung
- An der Depression beteiligte Gehirnregionen
Süchte und Zwänge hinter sich lassen: Der Beitrag von Resonanz und Selbst-Verständnis
- Trauma und die Neurobiologie der Sucht
- Die implizite Last erleichtern
Freude, Gemeinschaft und eine nach auße gerichtete Stimme: Unseren resonierenden Selbstbeobachter in die Welt bringen
- Der ventrale Vaguskomplex
- Ihre Resonanz in die Welt tragen
Selbstresonanz: Inhalt
Selbstempathie und Mitgefühl für sich selbst werden in diesem 300-seitigen Kompendium erklärt. Sarah Peyton erläutert in 14 Kapiteln jeweils ein neurobiologisches System und welcher Zusammenhang mit Trauma, mit psychischen und mit physischen Symptomen besteht. Darüber Hinaus gibt es jeweils eine speziell für dieses Thema von ihr entwickelte Meditation, die genau dieses neurobiologische System wieder ins Gleichgewicht bringt. Das Buch vereint neurologische Erkenntnisse, Wissen aus der Traumaforschung, wunderbare Formulierungen, um sich selbst Empathie zu geben und geführte Meditationen.
Alle Meditationen sind in voller Länge abgedruckt und können auf der Website des Junfermann Verlags heruntergeladen werden. Teilweise sind sie auf der beiliegenden CD. Ein umfangreiches Glossar mit Fachbegriffen dient als Nachschlagewerk und eine Checkliste zur Selbsteinschätzung runden das Arbeitsbuch ab.
Auf Deutsch kannst du auf Deutsch alle Meditationen kostenlos herunterladen, wenn du auf das Buch am Ende des Blogartikels klickst. Dort kannst du das Buch direkt beim Verlag erwerben.
Die emotionalen Themen des Buches sind:
- Selbstregulation versus Selbstmanagement
- innerer Kritiker
- Angst
- alte Schmerzen
- Wut
- Furcht
- Dissoziation
- Bindung und Bindungsstile
- Selbsthass
- Verachtung und Scham
- Depression und Ängste
- Süchte und Zwänge
- Freude, Gemeinschaft und ein erfülltes Leben
Die theoretischen Themen des Buches sind:
- das Ruhezustandsnetzwerk (default mode network)
- Präfrontaler Cortex, limbisches System und Hirnstamm
- Interpersonelle Neuropsychologie nach Daniel Siegel (IPNB)
- linke und rechte Gehirnhälfte (Hemisphäre)
- der anteriore cinguläre Cortex
- der ventromediale präfrontale Cortex
- implizite und explizite Erinnerung
- die sieben emotionalen Schaltkreise nach Jaak Panksepp
- das enterische Nervensystem (das “Bauchhirn”)
- die Insula (Emotionen in Worte fassen)
- Herzfrequenzvariabilität
- Spiegelneurone (fühlen was andere fühlen)
- der ventrale und dorsale Vagus-Nerv (Polyvagal-Theorie von Stephen Porges)
- Epigenetik (Trauma und Lebenserfahrungen in unseren Genen)
Selbstempathie am Beispiel Depression
Am Beispiel der Depression erklärt Sarah Peyton in Kapitel 12, welche neuronalen Netzwerke beschädigt sind, wenn Menschen depressiv sind. Zum einen fließen zu wenig Neurotransmitter wie Dopamin und Oxytocin. Zum anderen ist aber auch der linke Präfrontale Cortex inaktiv und genau dieser Hirnteil ist dafür zuständig, dass Menschen Entscheidungen treffen und Antrieb haben.
Dieses theoretische Verständnis hilft vielen depressiven Menschen zu verstehen, warum sie morgens nicht aus dem Bett kommen. Und das wiederum hilft, dass sie sich selbst weniger Selbstvorwürfe machen, die die schlechten, depressiven Gefühle noch verstärken, sondern in einen liebevollen, verständnisvollen inneren Dialog mit sich selbst zu treten. Dieser Dialog wird geführt von einem “resonierenden Selbstbeobachter”, der alle Körperempfindungen, Gefühle und Bedürfnisse liebevoll und mit Wärme spiegelt.
Was wir noch über Depressionen erfahren: Depressionen haben zwei verschiedene Ursachen: Erstens ein erbarmungsloses Ruhezustandsnetzwerk und zweites lebenslange Einsamkeit. Und für jede der beiden Ursachen gibt es eine geführte Meditation, um diese Strukturen zu heilen.
Wenn du es fühlen kannst, kannst du es auch heilen.
Sarah Peyton
Was heißt Selbstempathie konkret?
Selbstresonanz und Mitgefühl für sich selbst – was heißt das konkret?
Tenor des Buches ist: Was du fühlen kannst, kannst du heilen. Und dadurch, dass Körperempfindungen, Gefühle und Bedürfnisse vom “resonierenden Selbstbeobachter” gespiegelt werden, wachsen neue Hirnstrukturen, vor allem zwischen dem Präfrontalen Cortex, unserem Planungs- und Entscheidungshirn, und dem limbischen System, unserem Gefühlsgehirn.
Der resonierende Selbstbeobachter fördert die Selbstregulation und und unsere Bindungsfähigkeit. Das hat Auswirkungen auf uns, auf die Art und Weise, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wir in der Welt sind. Mit Hilfe dieses Buches können wir uns also selbst verändern und alte emotionale Wunden heilen.
Der resonierende Selbstbeobachter fördert die Selbstregulation und und unsere Bindungsfähigkeit.
Sarah Peyton
Selbstresonanz: Meine Leseempfehlung
Was hat mir dieses Buch gebracht und wem kann ich es empfehlen?
Ich bin Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Coach und selbst vom emotionalen Trauma (Entwicklungstrauma) betroffen. Obwohl ich weiß, wie wichtig Selbstempathie, Selbstliebe und Selbstmitgefühl für unser inneres Wachstum sind, weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, diese zu entwickeln und zu kultivieren. Doch wir brauchen eine warme wohlfühlende Haltung uns selbst gegenüber, um emotionale Wunden zu heilen, Entwicklungstrauma zu integrieren und gesund zu werden. Dieses Buch leistet einen großen Beitrag dazu, dass es Menschen gelingen kann.
Allerdings gibt es einen einzigen Wehmutstropfen: die holprige Übersetzung ins Deutsche, die sehr technisch klingt, eine ungewohnte Satzstruktur, manchmal nur schwer verständlich.
Selbstresonanz: Erstens empfehle ich dieses Buch allen von Trauma betroffenen Menschen. Denn mit der Lektüre können sie sich selbst besser verstehen und eigenständig an ihrer Heilung arbeiten. Und zweitens empfehle ich “Selbstresonanz” allen Fachmenschen, Medizinern, Psychologen, Therapeuten, Coaches, Beratern die mit Betroffenen arbeiten. Denn die theoretischen Kapitel basieren auf neuesten wissenschaftlichen Grundlagen und erweitern das Verständnis für psychische und psychosomatische Krankheiten. Und dafür, dass Heilung und Integration durch Selbstresonanz ohne Medikamente und Psychopharmaka möglich ist.
Selbstresonanz: Im Einklang mit sich selbst und seinem Leben ist ein umfassendes Kompendendium. Sarah Peyton erklärt anschaulich, was bei Entwicklungstrauma, Depressionen, Ängsten, Zwängen, Süchten in unserem Gehirn passiert. Sie zeigt auf, wie Selbstempathie neue Gehirnstrukturen bilden, die unsere Fähigkeit zu Selbstregulation und Bindungsfähigkeit stärken. Es gibt zu allen Themen wunderschöne Meditationen (in Text und auf CD), mit denen wir Selbstempathie erlernen können.
Manchmal fällt Selbstempathie schwer, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mir hat es geholfen, Empathie von einem menschlichen warmherzigen Gegenüber erhalten zu haben. Hast du auch Sehnsucht danach, in deinen Schmerzen und emotionalen Verletzungen von einem anderen warmherzig verstanden und angenommen zu werden?
Empathie am Telefon: Ich biete empathische Begleitung und Coachings an, die dich auf deinem Heilungsweg unterstützen können. Ich habe dabei sehr von dem persönlichen Seminar mit und den Online-Webinaren von Sarah Peyton gelernt.
Hier kannst du Empathische Begleitung für Dich – auch am Telefon – buchen.
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