Wie du definitiv in nur zwei Minuten aus einem Stimmungstief heraus kommst

Frau im SonnenblumenfeldDas soziale Nervensystem: eine ultimative Übunge gegen das Stimmungstief

Kennst du das auch? Du stehst morgens auf und alles ist grau in grau. Die Decke fällt dir auf den Kopf. Die Beine sind schwer. Alles ist trüb und hoffnungslos. Und du fragst dich: Wie komme ich nur aus diesem Stimmungstief heraus?

Wie entsteht ein Stimmungstief?

Stimmungen haben Einfluss auf unser Nervensystem. Gleichzeitig können wir über unser Nervensystem unsere Stimmung beeinflussen. Dafür ist es notwendig, dass wir unser Nervensystem in Grundzügen verstehen.

Früher hat man das autonome Nervensystem in 2 Bereiche unterschieden:

  • den aktivierenden Teil (Sympathikus), der dafür zuständig ist, wenn wir aktiv sind: Der Herzschlag erhöht sich, die Verdauung fährt runter. Wir sind wach und konzentriert.
  • den beruhigenden Teil (Parasympathikus), der sich einschaltet, wenn wir zur Ruhe kommen: Das Herz schlägt langsamer, Blut fließt in den Bauchraum und hilft bei der Verdauung. Die Aufmerksamkeit richtet sich nach innen und wir regenerieren und schlafen.

Allerdings gibt es nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, noch einen anderen – bisher unbekannten – Strang des parasympathischen Nervensystems, das sogenannte soziale Nervensystem, auf englisch social engagement system. Und über diesen Strang können wir unsere Stimmung beeinflussen.

Das soziale Nervensystem gegen Stimmungstief

Denn das soziale Nervensystem wird angeschaltet wird, wenn wir uns in unserem Urzustand befinden: 

wir fühlen uns in Gemeinschaft sicher. wenn wir ausruhen, entspannen und verdauen (auf englisch “rest and digest”), wenn es nichts zu tun gibt. Wenn wir zufrieden sind mit uns und der Welt. Das soziale Nervensystem ist eingeschaltet, wenn wir in Kontakt mit anderen sind und uns sicher fühlen, wenn wir auf Kontakt, Kommunikation und Austausch fokussiert sind. Anders als das oben beschriebene parasympathische Nervensystem, das zum Rückzug führt, öffnet uns das soziale Nervensystem für Kontakt und Kommunikation.

Das soziale Nervensystem kommt noch vor den beiden anderen Nervensystemen, also noch vor Aktivität (sympathisches Nervensystem) und vor Passivität (parasympathisches Nervensystem). Denn wir Menschen sind auf Kontakt, Kommunikation und Miteinander angelegt. Das soziale Nervensystem ist aktiv, wenn wir mit anderen harmonisch zusammen sind: Beim Kuscheln, beim Feiern, wenn wir miteinander Lachen.  Mit einem aktivierten sozialen Nervensystem können wir gar nicht schlecht drauf sein.

Was aber, wenn gerade niemand da ist, zum Kuscheln, zum Feiern, zum Miteinander Lachen? Dann gibt es eine Übung, mit der du selbst dein soziales Nervensystem aktivieren kannst.

Dann kannst du deine Stimmung über eine kleine Übung beeinflussen.

Übung gegen Stimmungstief

Hier ist die ultimative Übung gegen ein Stimmungstief. Sie dauert nur eine Minute.

  1. Verschränke deine Finger hinter deinem Hinterkopf, so dass die Ellbogen vom Körper weg und zur Seite schauen.
  2. Schaue mit den Augen nach links. Halte den Kopf dabei gerade.
    Innerhalb von einer Minute wirst du ein Gähnen oder ein tiefes Atmen auslösen. Das ist ein Zeichen dafür, dass jetzt dein soziales Nervensystem aktiviert ist.
  3. Mache die Übung nun nach rechts.

Ich weiß nicht, warum es funktioniert.  Aber es funktioniert. Jedes mal wenn ich die Übung mache, muss gähnen und fühle mich total entspannt.

Die Übung ist aus dem Buch von Stanley Rosenberg, So bringt der Vagus-Nerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht.

Stanley Rosenberg ist ein Physiotherapeut, der u.a. mit der Polyvagaltheorie arbeitet. 

Diese ultivative Übung gegen dein Stimmungstief kann zwar keine hartnäckigen Depressionen heilen. Aber sie sorgt dafür, dass du aus einem emotionalen Stimmungstief herauskommst und Körper und Psyche in Einklang bringst.

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Kategorie Selbstcoaching-Tipps

Ich bin Juristin, Kommunikationstrainerin und Coach, Autorin, Hobby-Neurobiologin, Zuhörerin, Freigeist und Bücherwurm. Ich begleite Menschen bei der Überwindung von emotionalen Blockaden hin zu Potentialentfaltung. Unternehmen unterstütze ich bei der Entwicklung einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Ich lebe mit meiner Tochter in Bayreuth.

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